Daniel Patrick Welch - click to return to home page


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Mr. President: Ich habe einen Plan!!!
Kitzel mich, ich bin für ein Gesundheitswesen!

(10/04)

Zusammenfassung:

 

Aller guten Dinge sind drei: Daniel Patrick Welch hat endgültig genug. Der Autor weiß, dass die Leser von ihm erwarten, die “Debatten” anzuschauen, fragt sich dabei aber, ob sie wissen, was ihn das kostet. Dennoch berichtet er von seinen Erfahrungen als Zuschauer beim Kampf der Titanen III. Aber Vorsicht – vermutlich wird kein Parteianhänger seinen Bericht beruhigend finden.

 

Altgedienten Fans von Dr. Seltsam wird das Herz aufgehen bei dem Schauspiel, wie die Kommission für Präsidentschaftsdebatten dafür sorgt, dass ihre beiden Männer dem amerikanischen Volk ihre Pläne darlegen. Denkt einen Moment darüber nach, während ich die „Debatte“ fertig schaue. Es ist schwer, sich zu konzentrieren, während meine Frau ständig ruft (zu Kerry): „ Du diskutierst mit einem Besenstiel! Sprich lauter! Wie kannst du zulassen, dass dieser Fast Kopflose George dich niedermacht, du Trottel!” 

 

Siehe da, Bush erwähnt die Schwulenehe - letzter Ausweg der Verzweifelten und Verdammten. Das Thema kam bei den Leuten nicht an, trotz der Millionen von Dollars, die für kleingeistigen, anti-humanistischen politischen Druck ausgegeben wurden, und dem kirchlich gesponserten reaktionären Schwulenklatschen. Aber natürlich weigert sich Kerry trotzdem, mit dem Strom zu schwimmen.

 

Interessanterweise war ein Freund eines Freundes bei mir, der sich ohne zu zögern vorstellte mit: Hi, ich bin Ken und das ist mein Ehemann Paul. Keine hochgezogenen Augenbrauen – na ja, vielleicht ein paar, aber nur ein kleines Echo im Kreis der Vorstellungen. Hi, ich bin Ken und das ist mein Ehemann Paul. Ganz einfach. Wenn Homer Simpson das kapiert, können das auch Bush und Kerry – irgendwann.

 

Bushs Aufruf war, wen wundert’s, ausschließlich an die Dummen gerichtet, oder zumindest an diejenigen, die nicht aufpassen. Offensichtlich hält der „Präsident“ den Rest der Wähler für mindestens genauso dumm wie er selbst. „Wenn man ein Kollege von Ted Kennedy ist ... ein Senator aus Massachusetts” blah blah blah. Das Problem von Bush ist, dass jede Basis ihre Grenzen hat. Wenn sie nicht gerade die Wahl stehlen wollen, können die Republikaner sich im Oktober nicht an ihre Basis klammern und trotzdem darauf hoffen, die Wahl zu gewinnen.

 

Kerry andererseits, der sich in einer Verbeugung vor der Präventivkriegstrategie der Neokonservativen von seiner Basis im März abgewandt und diese Strategie während Kampf der Titanen III beibehalten hat: „Ich würde es so machen wie Franklin Roosevelt, Ronald Reagan, John Kennedy und andere... Ich habe mich gegen meine Partei gestellt...“ Igitt. Kerrys Trainer haben ihm gesagt, es wäre gut, sowohl die Sopranos als auch Law and Order zu erwähnen. Und John Stewart! Gut gemacht! Jeder Werber gewinnt!!! 

 

Aber genug rumgehackt auf Senator Langkopf, wie ihn meine Frau nennt. Wir wollen uns einen Augenblick auf die Philosophie des Geringeren Übels konzentrieren. Bush ist ein Witz – quasi eine globale Peinlichkeit. Schulbezirke belohnen, die funktionieren??? (Und natürlich diejenigen, die es nicht tun, bestrafen – auch wenn Jonathan Kozol, Tracy Kidder und andere ganz klar bewiesen haben, dass diese Gewinner-Verlierer-Strategie nur ein versteckter Klassen- und Rassenkampf ist)

 

Finanzpolitische Vernunft in den Hallen des Kongress?? Das soll wohl ein Witz sein. Nach drei Jahren beispielloser Kontrolle besteht sein Vermächtnis aus roten Zahlen, soweit das Auge reicht. Aber so lange das Ausbluten natürlich die Kriegsmaschinerie antreibt, heißt es Ende gut, alles – gut ... das heißt, wenn es denn mal endet. Aber wenn die Ausgaben etwa zum Schutz der Verletzlichsten unter uns beisteuern sollten... – da wird die berühmte christliche Nächstenliebe etwas verschwommen.

 

Offensichtlich haben sich die Republikaner beschwert, dass ihr Kandidat so klein wirkte…. daher wurden die Kameras so wie bei der Zoomfunktion eines Standardkopierer eingestellt. Das Ergebnis ist, dass Bush jetzt im Splitscreen-Vergleich mit Senator Riese wie ein aufgeblähter Ballon in der Macy’s Parade aussieht. Bei dieser ganzen Scharade muss ich mich in Randy Newmans unvergleichliche Prosa flüchten (bevor er sich an Hollywood verkaufte):

 

Ich trinke nie am Nachmittag
Ich trinke nie allein
Aber ich mag schon gern ein oder zwei Drinks
Wenn ich heimkomme

Rollin’ rollin’

Ich sorge mich nicht mehr
Was ich jeden Abend mache
Ich sitze in diesem Stuhl
Schenk mir einen Whiskey ein
Seh’ meine Sorgen verschwinden

Rollin’ rollin’

Im Großen und Ganzen hat sich Kerry ganz gut geschlagen bei dem Versuch, wenigstens ein wenig von der Armseligkeit aufzuzeigen, die dieser altbackenen, rückschrittlichen Regierung zugrunde liegt. Aber ohne den natürlichen Zorn, der die Schlimmste Administration aller Zeiten hervorrufen sollte. Ohne diese Einstellung?? Warum? Greif des Mistkerl an! Er ist ein Esel und ein Lügner und ein Kriegsverbrecher und ein Strohmann und ein... ahhh... schon gut.

 

Die erste Regierung seit Hoover, die Jobs verliert, sollte das auch ausbaden, außer er will die Rechnung für all die Bushvilles, die noch entstehen werden, bezahlen.

 

Wie eine Platte mit einem Sprung spuckt Bush ständig denselben Speichel über den gleichen Bereich von bevorzugten Interessengruppen, denen die Republikaner seit Jahrzehnten nachstellen. Knopf im Ohr hin oder her, Bush ist eine solide, verlässliche Marionette und wiederholt brav, was eingeübt wurde. Weil ihnen bewusst war, dass sie verlieren, wenn sie diesen schreienden, zornigen Schwachkopf über die Bühne stampfen ließen, impften Rove & Co ihrem Jungen ein zu trinken, zu schreiben, Pausen zu machen und die Stirn zu runzeln “wie sein Gegner”. Um Gary Trudeaus Worte zu vergangenen Debatten zu benutzen: “Also, wer von Ihnen ist denn nun Senator Kerry?” Unsere einzige Hoffnung ist, dass die Zuschauer in einem typischen Seinfeld-Moment bemerken, dass die Marionettenspieler hinter Bush ihn ein wenig zu sehr „vergrößert“ haben. Reicht mir den Bourbon

© 2004 Daniel Patrick Welch. Nachdruck gestattet mit Nennung des Autors und Link zu danielpwelch.com. 
Ubersetzung von Chris Hoffman

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Autor, Sänger, Linguist und Aktivist Daniel Patrick Welch lebt und arbeitet in Salem, Massachusetts, mit seiner Frau, Julia Nambalirwa-Lugudde. Zusammen leiten sie The Greenhouse School.